Region Schaffhausen

Eigenständige Region

Wer in Schaffhausen lebt, schätzt die überschaubaren Verhältnisse, die hohe Lebensqualität, die schönen Wohnlagen, die Naherholungsgebiete vor der Tür und das überdurchschnittliche Kultur- und Sportangebot. Als nördlichster Kanton der Schweiz ist Schaffhausen zum grössten Teil von Deutschland umgeben. 82% der 185 km langen Grenzen stossen an das deutsche Bundesland Baden-Württemberg. 1740 Grenzsteine umsäumen den Kanton. Die Behörden pflegen deshalb auf den verschiedensten Ebenen einen offenen und konstruktiven Kontakt nicht nur mit den Nachbarkantonen, sondern auch mit den deutschen Nachbarn.

Der Kanton gliedert sich in drei voneinander getrennte Gebiete, die alle nördlich des Rheins liegen. Der Hauptteil dehnt sich von der Rheinbiegung bei Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall in den Klettgau, ins Randengebiet und die Reiat-Hochfläche aus. Im Osten liegt der Steiner Zipfel am Ausfluss des Untersees und im Südwesten der untere Kantonsteil mit den beiden Dörfern Buchberg und Rüdlingen.

Die Landschaft um Schaffhausen liegt am Rand des schweizerischen Mittellandes. Die sanften Hügel und Täler gehören zu den Ausläufern des Juras und zeugen von den Gletscherbewegungen während der letzten Eiszeit. Das Landschaftsbild ist vielgestaltig und besonders geprägt durch den Rhein mit seiner einzigartigen Flusslandschaft, die grossen Waldgebiete, das weite Ackerland und die sorgfältig gepflegten Weinberge.

Die Kantonsfläche beträgt 298 Quadratkilometer und entspricht 0,7% des gesamten schweizerischen Territoriums. Über 84‘000 Menschen leben in den 26 Gemeinden des Kantons, das sind ca. 1% der gesamtschweizerischen Wohnbevölkerung. Schaffhausen gehört damit zu den kleinsten Kantonen der Schweiz.

Kanton Schaffhausen – Gemeinde-Portal: Alle Schaffhauser Gemeinden auf einen Blick

  • Bargen
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  • Lohn
  • Löhningen
  • Merishausen
  • Neuhausen am Rheinfall
  • Neunkirch
  • Oberhallau
  • Ramsen
  • Rüdlingen
  • Schaffhausen
  • Schleitheim
  • Siblingen
  • Stein am Rhein
  • Stetten
  • Thayngen
  • Trasadingen
  • Wilchingen

Geschichte

Mit der Besiedlung durch die Alemannen wird im frühen Mittelalter die heutige Siedlungsstruktur der Region Schaffhausen angelegt. Aus dem 7. Jahrhundert sind alemannische Überreste fast aus dem gesamten Kantonsgebiet bekannt. Die bedeutendsten Siedlungen finden sich aber schon zu römischer Zeit bei Schleitheim und Stein am Rhein.

Nach dem Jahr 1000 erfährt das Wirtschaftsleben in der bis dahin vor allem agrarisch geprägten Region eine grosse Dynamik. Spätestens im 11. Jahrhundert wird der Bezug zum Rhein wichtiger. Die Verleihung von Münz- und Marktrechten in Schaffhausen und Stein am Rhein und besonders das rasche Wachstum der Stadt Schaffhausen sind auf zunehmende Handelsaktivitäten zurückzuführen. Die Unterbrechung der wichtigen Wasserstrasse durch den Rheinfall nutzen die Schaffhauser mit Umlade- und Transportarbeiten gegen entsprechende Gebühren und Zollabgaben. Mit dem Erwerb von herrschaftlichen Rechten über die Dörfer der Umgebung beginnt der Aufbau eines starken Stadtstaates.

Im Mittelalter gerät Schaffhausen oft zwischen die Fronten der Grossmächte. Zur Behauptung der Unabhängigkeit tritt Schaffhausen 1501 in den Bund der Eidgenossen ein und übernimmt es, die nördliche Grenze der Eidgenossenschaft zu sichern, wozu auch die in weitgehender Fronarbeit errichtete Festung Munot gehört, heute Wahrzeichen der Stadt.

Demokratischer Aufbruch

Bis Ende des 18. Jahrhunderts regieren die Vertreter der städtischen Zünfte uneingeschränkt über die Untertanen der Landschaft. Mit den Umwälzungen der Französischen Revolution erkämpfen die Landbewohner gleiche Rechte und Freiheiten wie die Stadtbewohner. Der Kanton, die Stadt Schaffhausen sowie 35 selbständige Gemeinden werden im 19. Jahrhundert geschaffen.

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts leben die Schaffhauser hauptsächlich von Landwirtschaft, Handwerk und Handel. Das ändert sich mit dem Engagement von Industriepionieren, die den Grundstein für einen tiefgreifenden Umbau der Wirtschaft legen. Schaffhausen entwickelt sich im 19. und 20. Jahrhundert zu einem bedeutenden Industriestandort mit zahlreichen namhaften Firmen.

Wirtschaftlicher Aufschwung

In den 1950er- und 1960er-Jahren profitiert die Region vom allgemeinen Wirtschaftswachstum. Die alteingesessenen Unternehmen wie Georg Fischer, SIG, IVF und andere boomen, neue Unternehmen kommen hinzu. Arbeitslose gibt es beinahe keine. Im Gegenteil: Arbeitskräfte sind rar und müssen aus dem Ausland – damals vor allem aus Italien – ins Land geholt werden.

Die Krise der 1990er-Jahre führt zu einem radikalen Abbau von Industriearbeitsplätzen. Schaffhausen muss sich neu orientieren und seine Wirtschaft breiter ausrichten. Mit der Ansiedlung von neuen Firmen und dem Umbau bestehender Betriebe nimmt die Bedeutung des Dienstleistungssektors zu. Für international tätige Unternehmen ist die Region Schaffhausen ein attraktiver und innovativer Wirtschaftsstandort, der sich im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zeigt. Nach einem deutlichen Rückgang in den 1990er-Jahren nimmt die Bevölkerung seit einigen Jahren wieder zu. Erneut kommen zahlreiche Zuwandernde aus dem Ausland, viele aus dem deutschen Nachbarland, aber auch aus aller Welt.